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Aus luftiger Höhe ließen die Zimmerleute den Bauherrn hochleben. Fotos: Sperveslage

Von Clemens Sperveslage

Essen.
Es war ein großer Tag für den Heimatverein Essen und für die Gemeinde. Zum Richtfest von Diekmanns Mühle konnte der Vorsitzende des Heimatvereins, Karl-Heinz Schnieder, besonders die Eigentümerin der Mühle, Bernadette Wichmann, die  Vertreter aus der Lokalpolitik sowie die stellvertretende Landrätin des Kreises Cloppenburg, Marlies Hukelmann, Bürgermeister Heiner Kreßmann, Andreas Wegmann von der Unteren Denkmalbehörde, die  Mitarbeiter des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Karin Busdieker, Alessia Meyenburg und Ulrich Glostein sowie Stefanie Janning des Ingenieurbüros IPW Wallenhorst und die Architektinnen Dipl-Ing. Malgorzata Bunse und Vanessa Schoon willkommen heißen.

Es war eine fordernde Zeit!

„Motoren für den Beginn und die Durchführung der Renovierungsarbeiten waren immer wieder Bürgermeister Heiner Kreßmann und Andeas Wegmann vom Landkreis. Es war eine fordernde Zeit! Absprachen mit der Architektin, den Handwerkern, die Beachtung von Terminen, Ausschreibungen und die Einhaltung der knappen finanziellen Mittel forderte vom Vorstand des Heimatvereins, insbesondere von unserem Kassenwart Thomas Middendorf, und dem stellvertretenden Vorsitzenden Bernd Perk, viel Zeit und Nerven. Dafür gebührt ihnen ein großes Dankeschön“, machte der Vorsitzende deutlich. Er sprach besonders der Gemeinde Essen, dem Landkreis Cloppenburg und Amt für regionale Landesentwicklung seinen Dank für die finanzielle Unterstützung aus, aber auch allen privaten Spendern und Institutionen, ohne die das „Projekt Mühle“ nicht machbar wäre.

Einen Dank richtete er zudem an den Arbeitskreis für die Begleitung des Bauprojektes „Es ist guter Brauch, dass man nach der Errichtung eines Gebäudes ein Richtfest feiert. Da auch dieses Kulturdenkmal neu aufgerichtet werden musste, weil es sich im Laufe der Jahrzehnte stark zur Seite geneigt hatte, haben wir vom Heimatverein uns entschlossen, die Wiederaufrichtung und gründliche Sanierung der Mühle mit einem Richtfest zu feiern. Es war ein mühsamer und aufreibender Weg, bis wir da waren, wo wir heute sind. Wir möchten mit all denen feiern, die dazu beigetragen haben, dass dieses Kulturdenkmal wieder in neuem Glanz erstrahlt und die Mühle wieder zum Anziehungspunkt für die Menschen unserer Region wird!“

Schiefstellung der Mühle mit Hydraulikstempeln und Spanngurten behoben

Besonderes Lob gab es für die professionellen handwerklichen Leistungen der beteiligten Firmen. So konnte der holländische Mühlenbauer Gerben Vaags mit Hydraulikstempeln und Spanngurten die Schiefstellung der Mühle, die 1650 ursprünglich als Bockwindmühle erbaut wurde, beheben, ohne dass Schäden am Gebäude entstanden und auch die Arbeiten der ortsansässigen Firmen beim Eindecken der Mühle mit Schindeln, dem Bau der Galerie, die Restaurierung des Mauerwerkes und der Wände und der Türen, Treppen und Fenster und der Umgang um die Mühle wurden verantwortlich und pünktlich zum Richtfest fertig gestellt, ohne das historische Aussehen der Mühle und des Umfeldes zu verändern. Arbeiten, die für die Firmen nicht alltäglich seien. Diekmanns Mühle habe jetzt mit ihrem Äußeren, der Galerie und der Gestaltung des Umfeldes einen ganz neuen, eigenen Charakter bekommen.

In seinem Grußwort erinnerte Bürgermeister Heiner Kreßmann an die erste Sitzung am 22. Februar 2017 mit dem für die Restaurierung der Mühle gebildeten Arbeitskreises, dem Heimatverein, den Mitarbeiterinnen des Amtes für regionale Landesentwicklung und der Gemeinde Essen. Dabei wurde von allen Beteiligten deutlich gemacht, dass der Erhalt der Mühle das gemeinsame Ziel sei. Es folgten weitere Sitzungen, die Ausweisung von Mitteln im Haushalt der Gemeinde und die Beantragung von Zuschüssen weiterer Institutionen. Ohne die tatkräftige Mitarbeit aller Beteiligten, besonders auch von Andreas Wegmann von der Untere Denkmalschutzbehörde und dem Amt für regionale Landesentwicklung, die zu jeder Zeit für Gespräche zur Verfügung standen und einen großen Anteil an der Verwirklichung der Restaurierung hatten. Doch auch Rat und Verwaltung gebühre Dank für das Engagement um den Erhalt der Mühle. Ohne die große Hilfe aller Beteiligten wäre das Bauprojekt noch nicht so weit. „Gut Ding will Weile haben“ zitierte Bürgermeister Heiner Kreßmann ein altes Sprichwort und verwies damit auf den langen Weg von den Anfängen der Realisierung der Restaurierung bis zum jetzigen Richtfest und machte die Bedeutung von Diekmanns Mühle als „eines der Wahrzeichen der Gemeinde“ deutlich.

Ein Denkal mit viel Historie und Originalteilen.

Als gelungenes Werk bezeichnet Andreas Wegmann die Restaurierung. „Ein Denkmal mit viel Historie und Originalteilen. Aus meiner Sicht einzigartig im Landkreis und ein Glücksfall für den Ort!“ Von den Nachbarn war ein große Richtkrone angefertigt worden, die gemeinsam mit den Zimmerleuten an der Mühle angebracht wurde und weithin sichtbar auf den Baufortschritt hinweist. In Gedichtform erinnerte Zimmermeister Walter Spille an die schweißtreibende Arbeit beim Balken schleppen und Schindeln tragen und, „ dass das Wasser vom Schwitzen wohl sein Lebtag im Kittel sitzen werde.“ Sein Wunsch, dass der Bauherr etwas zu trinken bereitstelle, erfüllte sich sehr schnell, wohl auch angesichts der scherzhaften Drohung, dass sonst der Bau auf der Stelle einstürzen solle. „Ich wünsche mir und uns allen, dass diese Mühle zu einem Essener Treffpunkt wird und zu einem Lernstandort für technikbegeisterte Menschen sowie für Liebhaber historischer Mühlen.

„Wir hoffen, dass Diekmanns Mühle noch für viele Generationen hier an diesem Platz stehen wird“, äußerte der Vorsitzendes des Heimatvereins zum Abschluss des Richtfestes, das mit einem gemütlichen Beisammensein seinen Abschluss fand.

Große Freude über den Baufortschritt bei dem Vorsitzenden Karl-Heinz Schnieder (2. von li.)der Mühlenbesitzerin Bernadette Wichmann (4. von li.), Bürgermeister Heiner Kreßmann (6. von li.) und Andreas Wegmann von der Unteren Denkmalbehörde (re.) sowie der stellvertretenden Landrätin Marlies Hukelmann (2. von re.), gemeinsam mit den Nachbarn.