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Präsentierten auf dem Uni-Gelände in Oldenburg die „My-3F-Studie” (v.l.): Michael Lichtnecker (DFB), Silke Sinnig (DFB), Eugen Gehlenborg (ehem. DFB-Vizepräsident), PD Dr. Stephan Lüders (St. Josefs-Hospital Cloppenburg), Dr. Bernd Schrader, Jannelle Flaws (SV Meppen), Studienleiter Prof. Dr. Joachim Schrader (Institut für klinische Forschung, Cloppenburg), Univ. Prof. Dr. Albrecht Elsässer (Klinikum Oldenburg). Foto: Bickschlag

3F-Programm steht für Fitness, Fun und Fußball. Die „My-3F-Studie” wurde nun von Fachleuten in der Uni Oldenburg vorgestellt.

lb Oldenburger Münsterland. Sport ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Was tun wenn man einen Herzinfarkt hatte? Mehr Herzgesundheit mit dem 3-F-Programm durch den Deutschen Fußball Bund (DFB). Weltmeister Philipp Lahm als Botschafter zum Gesundheitsfußball und DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, der das Probetraining leitete. Darum ging es kürzlich zur feierlichen Eröffnung der „My-3F-Studie – Fit und Fun mit Fußball” auf dem Campus Wechloy der Universität Oldenburg.

Experten aus Sport, Politik und Wissenschaft kamen zusammen um über das gesundheitsfördernde Potential des Gesundheitsfußballs zu informieren. Worum geht es dabei? Zunächst dient Fußball als Volkssport Nummer eins hier nicht zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit sondern zur Reduzierung der gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Ziel dabei sind zum einen allgemeine körperliche Fitness und das generelle Wohlbefinden, also Spaß an der Bewegung – und das alles mit dem Fußball. Der Garreler Eugen Gehlenborg, der in wenigen Tagen seinen 75. Geburtstag feiert, ist begeistert von den Erkenntnissen der Studie und bringt es auf den Punkt. „Es ist so viel Potential im Fußball, denn mit ihm in Bewegung bleiben um im Alter jung zu bleiben ist der Weg worum es hier geht”, so Gehlenborg.

Neben ihm kommt eine medizinisch, fachliche Kompetenz als Partner hinzu. Fachärzte weisen hier immer wieder darauf hin, das hoher Blutdruck, Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Diabetes, aber auch psychischer Stress und Depressionen in über 90 Prozent für Herzinfarkte verantwortlich sind. Trotz dieser Erkenntnisse und mahnenden Worte gelingt es nicht genügend, die Risikopatienten runter vom Sofa und rauf auf den Rasen zu bekommen.

Um dagegen etwas zu tun, wurde in einer ersten Studie erfolgreich gemeinsam ein 3F-Trainingskonzept „Gesundheitsfußball” entwickelt – speziell für Menschen mit Herzerkrankungen im Alter zwischen 35 bis 70 Jahren. Das besondere: Dieses Präventionsprogramm ist einmalig in Deutschland. Teilnehmende Vereine aus dem Landkreis Cloppenburg waren hier der TuS Emstkerfeld, BV Garrel, FC Sedelsberg,, SV Cappeln, BV Essen und der BV Cloppenburg.
Darauf aufbauend soll jetzt mit einer zweiten Studie bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten, untersucht und erforscht werden, inwieweit auch hier mit dem 3F-Konzept noch Vorsorge möglich ist. Finanziell unterstützt wird dieses Forschungsprojekt mit 200.000 Euro durch das Land Niedersachsen und 70.000 Euro durch die Deutsche Herzstiftung. Insgesamt haben dazu 90 Patienten bereits zugesagt. Ziel ist, dass sich insgesamt etwa 120 Studienteilnehmer finden lassen.„Diese Anzahl reicht uns aus um genügend wissenschaftliche Erkenntnisse zu erzielen” so Prof. Dr. Albrecht Elässer. Er und die gesamte Expertenrunde ist sich sicher, dass Gesundheitsfußball zukunfts- und richtungsweisend sein wird. „Wenn Fitness, Spaß und Gesundheit vom Arzt als Rezept verschrieben werden kann” sind wir auf dem richtigen Weg, ist Prof. Dr. Lüders überzeugt.

Die Studie wird gemeinsam von der Uni-Klinik für Kardiologie im Klinikum Oldenburg, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, dem Institut für klinische Forschung in Cloppenburg und der Nephrologie (Teil der Inneren Medizin u.a. Vorbeugung, Bluthochdruckerkrankungen) am St.-Josefs-Hospital Cloppenburg erarbeitet. In dem Studienbeirat finden sich auch renommierte Wissenschaftler aus Göttingen, Hannover und München.