Skip to content Skip to footer
Jacqueline Macaulay und Wanja Mues sind die beiden Protagonisten des Zwei-Personen-Thrillers „Heilig Abend”. Das „Verhör” erleben die Zuschauer am Mittwoch, 15. Dezember, auf der Bühne der Stadthalle Cloppenburg. Foto: Joachim Hiltmann

pm/tka Cloppenburg.
Ein Verhörzimmer, Heilig Abend, 22.30 bis 24 Uhr: Das Zwei-Personen-Stück von Daniel Kehlmann – Autor von „Die Vermessung der Welt“ und Preisträger der Frank-Schirrmacher-Stiftung 2018 – ist spannend wie „High Noon“. Es ist hochpolitisch – und hat so gar nichts mit dem im Titel suggerierten besinnlichen Friedensfest zu tun.
Am Mittwoch, 15. Dezember, ist „Heilig Abend” in der Stadthalle in Cloppenburg zu sehen. Beginn ist um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr).

Wettlauf gegen den Terror – oder ist alles nur eine Täuschung?

24. Dezember, 22.30 Uhr: Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Nur 90 Minuten hat Verhörspezialist Thomas Zeit, um von der Philosophie-Professorin Judith zu erfahren, ob sie tatsächlich, wie er vermutet, um Mitternacht einen terroristischen Anschlag verüben will. Im Nebenzimmer wird Judiths Ex-Mann und vermeintlicher Mittäter schon fast zwölf Stunden lang befragt. Ermittler Thomas versucht, die eine über die Aussagen des anderen zu überführen.

Aber wo endet List, und wo beginnt unzulässige Täuschung? Oder ist das Ganze doch nur eine Übung für eines von Judiths Seminaren, wie sie behauptet? Thomas setzt alles daran, Judith aus der Reserve zu locken. Doch da hat er mit ihr kein leichtes Spiel. Im Gegenteil: Sie beginnt, ihr Gegenüber mit gezielten Fragen aus dem Konzept zu bringen. Die Situation spitzt sich zu. Und die Zeiger der Uhr rücken unerbittlich auf Mitternacht zu…

In dieser spannenden Psycho-Studie – umgesetzt von den exzellenten Schauspielern Jacqueline Macaulay und Wanja Mues – spielt Daniel Kehlmann durch scharfe Figurenzeichnung und wechselnde Beziehungsdynamiken geschickt mit den Erwartungen und Ängsten der Zuschauer. Er stellt Fragen, die zum Weiterdenken zwingen, weil sie nicht einfach und nicht eindeutig zu beantworten sind, die aber eine Antwort verlangen, weil wir nicht sicher sein können, dass sie nur unser Privatleben betreffen und nicht auch – mehr als uns lieb ist – das unserer Kinder.