Gene Kellys Evergeen „Singin’ in the rain” wäre beim Bierfest im Böseler Dorfpark das Motto des Tages gewesen: Mehrere hundert Zuschauer trotzen Wind und Wetter und tanzten best gelaunt vor der Bühne. Und das lag nicht an den 20 Biersorten, die hier ausgeschenkt wurden…
Von Gaby Westerkamp
Bösel
Das Niedersachsen Sound Orchester reihte in seinem Konzert ein Highlight an das andere – vom Star-Wars-Theme und einem Udo-Jürgens-Medley über Bond-Hymnen und Toto-Hits bis zu Abba-Klassikern und den Krachern der Neuen Deutschen Welle der 80er-Jahre. Premieren feierte das Ensemble – diesmal unter der Leitung von Stefan Lübben, der seinen erkrankten Vater Heinrich vertrat – mit der Meat-Loaf-Ballade „I would do anything for Love” und einem Elton-John-Special, in dem die Musiker legendäre Rocknummern und Melodien wie „Rocketman”, „Your Song”, „Crockodile Rock” und „Don´t let the sun go down on me” in anspruchsvollen Arrangements interpretierten.
Und damit einmal mehr bewiesen, was sie ausmacht. Sie können auch die sanften Töne, aber ihre große Stärke ist dieses „Brett” für die Ohren, das ihrem Namen alle Ehre macht: wuchtig, dynamisch, treibend, aber nie over-paced. Dieser voluminöse Soundteppich, der nur dann entsteht, wenn in allen Instrumentarien von den Bläser-Sektionen bis zu den Percussions hochklassige Einzelkönner fein abgestimmt zu einer perfekten Klangharmonie verschmelzen. Und genau das boten die 37 Musiker des NSO ihrem Publikum im Park.
Als nach knapp zwei Stunden dann doch langsam die Kälte in Blech und Finger kroch, beschloss das Orchester, sein Programm um zwei Nummern kürzen – um dann letztlich doch „Überstunden” zu machen; denn die – inzwischen weitgehend durchnässten – Gäste forderten energisch Zugaben. Und feierten ausgelassen mit Gloria Gaynor, Tony Christie, Kiss und „YMCA” von „Village People”.
Wer’s verpasst hat, bekommt schon in zwei Wochen die nächste Chance: Dann spielt das Niedersachsen Sound Orchester auf dem Barßeler Bierfest am Sonntag, 19. Juni, um 12 Uhr open-air am Hafen.
